Vier Fragen zu Rolf Dieter Brinkmann
1. Wie bist du auf Rolf Dieter Brinkmann aufmerksam geworden?
Winter 1980. Auf einem der Tische in der „Buch Handlung Welt“ von Hilka Nordhausen (Marktstraße 12, 2 Hamburg 6) lag Rom, Blicke.
2. Welcher seiner Texte hat dir am besten gefallen?
„Nach Shakespeare“; siehe: Westwärts 1 & 2. Gedichte (Hamburg 2005, S. 237).
3. Was hättest du Brinkmann gerne noch persönlich gesagt?
„Weitermachen ist wichtig.“1Rolf Dieter Brinkmann: Erkundungen für die Präzisierung des Gefühls für einen Aufstand. Reinbek: Rowohlt 1987, S. 182 (Anm. R. Di Bella)
4. Ergänze bitte folgenden Satz: Rolf Dieter Brinkmann …
… ist nicht tot; er lebt. Auf einer von Autoabgasen verrußten Ziegelmauer des Hamburger Lessingtunnels klebte vor einigen Jahren einige Wochen lang ein zerfetztes Filmplakat von Brinkmanns Zorn ; es erinnerte mich an die Worte „Bird lives!“ und „Jack lives!“, die – nach Charlie Parkers und Jack Kerouacs Tod – auf Brandmauern und U-Bahnschächte in New York und San Francisco geschrieben wurden.
Zur Person
Eckhard Rhode, geb. 1959 in Oldenburg i.O., Schauspieler, Lyriker, Gastronom. Lebt und arbeitet seit 1980 in Hamburg. Als Schauspieler Zusammenarbeit mit den Regisseuren Klaus Wyborny und Heinz Emigholz (u.a. Wiese der Sachen, Der zynische Körper). In Harald Bergmanns Film Brinkmanns Zorn (2006, Grimme-Preis 2009) verleiht er der Originalstimme Brinkmanns eine bis in die Atemzüge lippensynchrone körperliche Präsenz. Literarische Publikationen u.a.: Unschrift. Texte und Textstücke 1987-2000. Edition Solitude 2001; Bruchstellen. Gedichte. Peter Engstler 2010; akt. Mit einem Nachwort von Franz Kaltenbeck. Peter Engstler 2014; 13 Gedichte: Für Farhad Showghi. Hamburg: Michael Kellner 2024.
Weitere Beiträge auf diesem Blog
Eckhard Rhode über seine Filmrolle und Brinkmanns Poetik (→ zum zweiteiligen Interview)
Eckhard Rhode über Stéphane Mallarmé (→ zum Essay)
Hörprobe aus den Gedichten. Vgl. Eckhard Rhode: Bruchstellen. CD, Engstler 2011.
Anmerkungen