Orte

Die wichtigsten Orte der Biographie und poetischen Topographie von Rolf Dieter Brinkmann präsentiert in Gastbeiträgen und Leseproben

Der Hamburger Schriftsteller und Journalist Daniel DUBBE (→ zum Fragebogen) begibt sich 1990 für den NDR Hörfunk auf Spurensuche zu Brinkmanns Kindheit und Jugend in dessen Heimatstadt VECHTA und zugleich auf eine Zeitreise in die 1950er und 1960er Jahre. Hier kann man das spannende Feature nachhören. → zum Beitrag

Norbert Wehr (→ zum Fragebogen), Publizist und Herausgeber der Literaturzeitschrift Schreibheft, war auf Spurensuche in ESSEN, wo Brinkmann von 1959 bis 1962 eine Buchhändlerlehre absolviert. Die genauere Erkundung dieser Phase im Leben Brinkmanns lohnt nicht zuletzt wegen der damals entstandenen frühen Gedichte, die teilweise 2010 in dem Band vorstellung meiner hände im Rowohlt-Verlag erschienen sind. → zum Beitrag

1962 zog der Autor von Essen nach KÖLN. Dort zieht er alsbald in die Engelbertstraße 65, in der Kölner Innenstadt gelegen. Mit wenigen Unterbrechungen wird dies bis zu seinem Tod 1975 seine ständige Adresse bleiben. Zu seinem Bekanntenkreis zählt auch der Psychologe und Publizist Friedrich Wolfram Heubach, der ihn Ende der 60er Jahre immer wieder zu Gesprächen in seiner Wohnung trifft. Was Heubach dort sieht und wie er den Dichter in seinem häuslichen Umfeld wahrnimmt, beschreibt er Jahrzehnte später in dem Begleitessay zum Fotoband ROLF DIETER BRINKMANN: Engelbertstraße 65, vierter Stock Köln 1969 der Hamburger Fotografin und Filmemacherin Ulrike Pfeiffer. → zum Beitrag

LONDON wird für Brinkmann der Inbegriff internationaler, kosmopolitscher Kultur und zugleich, dank Ralf-Rainer Rygulla, das Zugangstor zur progressiven Literatur und Kunst jener Jahre, insbesondere aus den USA. Viele seiner Texte tragen Spuren seiner Besuche in der Stadt zwischen 1965 und 1973. Die bittere Ironie: in London sollte Brinkmann 1975 auch zu Tode kommen. Der Londoner Literaturwissenschaftler Andreas Kramer folgt den Spuren des Schriftstellers durch die Metropole. → zum Beitrag

Das Materialheft Rom, Blicke – 1972/73 in Italien entstanden und 1979 als erstes umfangreiches Konvolut aus dem Nachlass veröffentlicht – ist schnell zu einem Klassiker der Literatur der 70er Jahre avanciert und wurde seitdem auch in zahlreichen Aufsätzen wie Monografien untersucht. Dabei wird meist übersehen oder ausgeblendet, dass es noch einen zweiten Ort gibt, der während Brinkmanns Stipendien-Aufenthalt relevant wird und in mancherlei Hinsicht ein (auch poetologisches) Gegengewicht zur Metropole Rom bildet: OLEVANO ROMANO. Lesen Sie hierzu einen Auszug aus der Studie von Roberto Di Bella. → zum Beitrag

Nur wenige Monate nach seiner Rückkehr aus Italien reiste Rolf Dieter Brinkmann 1974 in die USA und träumte dort vom Süden. Von Januar bis Mai unterrichtete er an der Universität in AUSTIN/TEXAS, als sog. ‚poet in residence‘. Dort schloß er auch Freundschaft mit dem damaligen Literaturstudenten Hartmut Schnell (siehe die Briefe an Hartmut), den ich hierzu vor vielen Jahren befragen durfte → zum Interview. Dieser für den Autor immens wichtige erste und einzige USA-Aufenthalt hallt in vielen Briefen oder Gedichten nach. Christof Siemes, Redakteur im Feuilleton der ZEIT, fuhr dem Dichter mehr als 30 Jahre später hinterher, kam dabei aber auf ganz andere Gedanken. → zum Beitrag

Im Sommer 1974 bekommt Brinkmann die Einladung, im April des nächsten Jahres beim 1. International Cambridge Poetry Festival zu lesen. Auf zwei Veranstaltungen, am 19. und 20. April, stellt er in CAMBRIDGE Gedichte aus seinem soeben fertig gestellten Lyrikband Westwärts 1&2 vor. Es werden zugleich seine letzten öffentlichen Auftritte sein. Der Literaturkritiker Frank Schäfer führt uns in seinem aktuellen Buch BRINKMANN. Ein Zettelkasten zurück zu diesem besonderen Moment. → zum Beitrag

Wir kehren nochmals zurück zu Brinkmanns hassgeliebten Geburtsort VECHTA mit einer Leseprobe von Markus Fauser, Professor für Literaturwissenschaft an der dortigen Universität. In seinem reich bebilderten Essayband über Rolf Dieter Brinkmanns Fifties (2018) begibt sich der Leser auf einen historischen Spaziergang durch das Südoldenburger Land in die Stadt Vechta der 50er Jahre, erfährt mehr über Brinkmanns Schulzeit und liest von prägenden Theatererfahrungen des werdenden Dichters. → zum Beitrag

Siehe auch die ausführliche Zeittafel zur Vita des Autors.

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