Stadt Köln schreibt erneut das Rolf-Dieter-Brinkmann-Förderstipendium aus

Seit 1985 vergibt die Stadt Köln das Rolf-Dieter-Brinkmann-Stipendium zur Förderung der zeitgenössischen Literatur. So auch in diesem Jahr, in welchem sich der Todestag des Namensgebers zum 50. Mal jährt. Junge Autor*innen konnten sich bis zum 28. März 2025 bewerben. Die aktuell mit 12.000 Euro dotierte Auszeichnung gehört zu den wichtigsten literarischen Nachwuchsförderungen in Deutschland. Auf „Brinkmann wildgefleckt“ verlinke ich alle Infos zum Bewerbungsverfahren sowie Statements, Gastbeiträge und Interviews früherer Preisträger*innen auf diesem Blog.

Das Stipendium für junge Autorinnen und Autoren gibt es bereits seit den siebziger Jahren. 1985 wurde die bis dahin schlicht „Förderstipendium Stadt Köln für Literatur“ betitelte Auszeichnung nach Rolf Dieter Brinkmann umbenannt, der (mit wenigen Unterbrechungen) von 1962 bis zu seinem Londoner Unfalltod 1975 in der Domstadt lebte (→ Zeittafel zur Vita). Das „Rolf-Dieter-Brinkmann-Stipendium“ kann in den Kategorien Lyrik, Drama oder Prosa vergeben werden. Verbunden ist damit auch die Ausrichtung einer Lesung im Rahmen der feierlichen Preisübergabe im Literaturhaus Köln.

Urkunde des Rolf-Dieter-Brinkmann-Stipendiums für Sebastian Polmans (2015) // Foto: Roberto Di Bella

Neben dem Rolf-Dieter-Brinkmann-Stipendium vergibt die Stadt Köln auch 2025 wieder vier weitere Förderstipendien: je eines in den Sparten Bildende Kunst (Friedrich-Vordemberge-Stipendium) und Medienkunst (Chargesheimer-Stipendium), sowie zwei Stipendien im Bereich Musik, das Bernd-Alois-Zimmermann-Stipendium für Komponist*innen Neuer Musik sowie das Horst-und-Gretl Will-Stipendium für Jazz/Improvisierte Musik (finanziert von der Horst & Gretl Will-Stiftung).

Zugelassen zum Bewerbungsverfahren sind professionelle Künstler*innen bzw. Autor*innen, die in Nordrhein-Westfalen leben und arbeiten. Im Verleihungsjahr dürfen die Bewerber*innen nicht älter als 35 Jahre sein (aktuell: Jahrgang 1990 und jünger). Für das aus privaten Mitteln finanzierte Horst-und-Gretl-Will-Stipendium für Jazz & Improvisierte Musik, liegt die Altersgrenze bei 30 Jahren (aktuell: Jahrgang 1995 und jünger). Bewerberinnen und Bewerber müssen zudem in Nordrhein-Westfalen leben. Es wird erwartet, dass Preisträgerinnen und Preisträger, die nicht aus Köln kommen, für die Dauer der Förderung ihren Lebensmittelpunkt in der Domstadt haben. Dafür wird für drei Monate ein städtisches Gastatelier zur Verfügung gestellt.


Bekanntgabe der/des Preisträger*in: vorauss. Spätsommer 2025

Lesung im Literaturhaus Köln: vorauss. November 2025

 

Logo der Stadt Köln

Bewerbungsstelle
Die Oberbürgermeisterin
Kulturamt
Willy-Brandt-Platz 3
50679 Köln

Für Rückfragen
Tel.: 0221 / 221-32648
stipendien[at]stadt-koeln.de
www.stadt-koeln.de/service/adressen/kulturamt

Bewerbungsformular & alle Infos zum Verfahren:
www.stadt-koeln.de/leben-in-koeln/kultur/kulturfoerderung/foerderstipendien-fuer-junge-kunst

Die Auswahl erfolgt in den einzelnen Sparten jeweils durch eine Fachjury.1Der Fachjury gehörten zuletzt an: Ruth Dickhoven, Journalistin; Bettina Fischer, Leiterin Literaturhaus Köln; Thea Mantwill, Autorin, Künstlerin … Continue reading Zur Beurteilung sind zusammen mit dem Bewerbungsbogen aussagekräftige Arbeitsproben einzureichen.

„Weitermachen ist wichtig.“ (Rolf Dieter Brinkmann)

 

Preisträgerinnen und Preisträger des Rolf-Dieter-Brinkmann-Stipendium waren u.a. Marcel Beyer, Gunther Geltinger, Dieter M. Gräf, Norbert Hummelt, Adrian Kasnitz, Marie T. Martin, Ulla Lenze, Javier Salinas, Julia Trompeter, Dorian Steinhoff, Bastian Schneider und Özlem Özgül Dündar. Für eine alphabetische Liste aller Preisträgerinnen und Preisträger siehe hier.

Im Jahr 2023 wurde die Düsseldorfer Künstlerin und Autorin Thea Mantwill (*1990) mit der Auszeichnung gefördert  ■ → weitere Infos

Im Jahr 2024 wurde die Aachener Autorin und Aktivistin Mirjam Kay, genannt Mkay (*1992), mit der Auszeichnung gefördert  ■ → weitere Infos

Das Förderstipendium für Literatur der Stadt Köln gibt es bereits seit 1971. Erster Preisträger war damals Milan Nápravník (1931-2017). Doch erst seit 1985 trägt die Auszeichnung den Namen des Wahlkölners Rolf Dieter Brinkmann. Es war Alain Claude Sulzer (*1953), der sie unter diesem Namen erstmals entgegennahm.

Beiträge von/zu früheren Preisträger*innen auf diesem Blog
Dieter M. Gräf (1995)             →  Interview  → Fragebogen
Norbert Hummelt (1996)      →  Interview  → Essay
Stan Lafleur (2001)                →  Fragebogen  Statement 2020
Adrian Kasnitz (2005)           →  Porträt  → Fragebogen
Julia Trompeter (2012)         →  Fragebogen 
Christoph Wenzel (2013)      →  Fragebogen
Dorian Steinhoff (2014)        →  Preisverleihung  → Fragebogen
Sebastian Polmans (2015)    →  Preisverleihung  → Fragebogen

Eine sehr gute Übersicht über aktuelle Literaturstipendien (in D, A und CH) gibt es auf literaturport.de.

Anmerkungen[+]

Über Roberto Di Bella

Dr. Roberto Di Bella: Literaturwissenschaftler & Kulturvermittler
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