Jürgen Heiter

Vier Fragen zu Rolf Dieter Brinkmann

Jürgen Heiter

Jürgen Heiter // Foto: Privat

1. Wie bist Du auf Rolf Dieter Brinkmann aufmerksam geworden?
1969 las ich seinen Roman Keiner weiß mehr, warum, weiß ich nicht mehr. Vielleicht, weil ich in der Nähe der Engelbertstraße wohnte, die ja mit ihren Pissecken eine Hauptfigur im Buch ist. Vielleicht auch, weil ich ihn einmal mit seiner Frau in der Deutschen Bank am Rudolfplatz sah, – kurz nach der XSCREEN-Affäre, bei der ich sein furioses Rededuell mit dem Kulturdezernenten Hackenberg hörte – : Eine Bank-Mitarbeiterin kommt zum Ehepaar Brinkmann, nimmt das Sparbuch oder was auch immer, geht kurz zurück und Brinkmann sagt laut und gut gelaunt zu seiner Frau: „Hast Du gesehen, was die für Titten hat?“.

2. Welcher seiner Texte hat Dir am besten gefallen?
Rom, Blicke

3. Was hättest Du Brinkmann gerne noch persönlich gesagt?
Sorgen Sie dafür, dass Ihr Nachlass in die richtigen Hände kommt!

4. Ergänze bitte folgenden Satz: Rolf Dieter Brinkmann …
… ist der Autor, dessen Unerbittlichkeit ich schätze.

Zur Person
Jürgen Heiter, Filmregisseur, lebt in Köln. Zuletzt entstanden sind u.a. die Kurzfilme o.T. (Dokument Nr. 1) (Helmut Waldemar/Winchester Banz), 2025 und o.T. (Dokument Nr. 2) (Pettibon.Kier.Painting), 2024, sowie der Spielfilm Ein Kilo Blau (Die Musik), 2020.

Standfotos aus Ein Kilo Blau (Die Musik).

„Es fängt an; mit dem Beginn des Films fängt es an, dass der Mann mit der Mütze im Film losgeht, der Film folgt ihm, und er ist wirklich der, der durch Raum und Zeit die Piazza überquert und in der Menschenmenge verschwindet. Eine Art Detektivfilm, der in der Nähe von Rom spielt, später in New York und Los Angeles, zurückkehrt und wieder in die andere Richtung. Vermisst werden Frauen und ihre Kinder, die in einem Gebirge in der Nähe von Rom spurlos verschwanden. Der Fall bleibt unaufgeklärt, wird darum zum Mythos und der Film macht sich auf die Suche nach dem, was dieser und überhaupt ein Mythos ist.“ (Jürgen Heiter)


Mehr Informationen
www.juergen-heiter.de

„’Alle guten Filme enden mit einem Drehbuch, alle schlechten Filme beginnen damit‘. Jürgen Heiter im Interview mit Jan Röhlk“. In: Trust Fanzine. Nr. 219, April/Mai 2022 (onlinePDF).

Über Roberto Di Bella

Dr. Roberto Di Bella: Literaturwissenschaftler & Kulturvermittler
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