Oh, Töne!

O-Töne von & zu Rolf Dieter Brinkmann

RADIOFEATURES 

Kalenderblatt 1975: Rolf Dieter Brinkmann gestorben (2020)
Ein Kalenderblatt von Sven Hecker. Mit O-Tönen von Rolf Dieter Brinkmann und Dieter Wellershoff. ■ MDR Radio, Erstsendung: 23. April 2020, Länge: 4:31 Min.

„In bescheidenen, aber geordneten Verhältnissen“. Mit Rolf Dieter Brinkmann nach Vechta (1990)
Ein Radiofeature von Daniel Dubbe
Der Hamburger Schriftsteller und Journalist Daniel Dubbe (→ zum Fragebogen) begab sich 1990 auf Spurensuche zu Brinkmanns Kindheit und Jugend in dessen Geburtsstadt Vechta. ■ NDR 3 (Sendung Feuilleton, Lesereisen), Erstsendung: 26. Januar 1990, Länge: 27:30 Min.

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Keiner weiß mehr. Das multimediale Werk von Rolf Dieter Brinkmann (2015)
Ein Radiofeature von Markus Mayer
Der DDR-Dramatiker Heiner Müller nannte ihn „das einzige Genie im Westen“. War er auch ein Hypertexter avant la lettre? Markus Mayer befragt alte Weggefährten – wie Ralf-Rainer Rygulla und Hermann Peter Piwitt – und erkundet, welche Spuren Brinkmann hinterlassen hat. Und wie sich seine Texte heute lesen lassen, nachdem uns das Internet gelehrt hat, Bild und Text und Film gleichzeitig wahrzunehmen. (Pressetext) ■ BR2 (Nachtstudio), Erstsendung: 21. April 2015, Länge: 55:00 Min.

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Ich schrieb das schnell auf…“. Brinkmann und die Suche nach dem Unmittelbaren (2015)
Ein Radiofeature von Norbert Hummelt
Vielleicht sei es ihm „manchmal gelungen, Gedichte einfach genug zu machen, wie Songs, wie eine Tür aufzumachen, aus der Sprache und den Festlegungen raus“, schrieb Brinkmann zu seinem letzten Gedichtband Westwärts 1 & 2, der im Mai 1975 posthum erschien. Kommen wir heute, soviele Jahre nach Brinkmanns Tod, noch an die erloschenen Augenblicke heran? Was empfinden wir, wenn wir seine Stimme hören wie in seiner letzten Aufnahme, die kurz vor seinem Tod in Cambridge aufgezeichnet wurde? Finden wir in seinen Gedichten noch eigene Erfahrungen oder sind sie schon weit abgerückt? (Pressetext) ■ SWR2 (Feature am Sonntag), Erstsendung: 12. April 2015, Länge: 55:00 Min.

→ Interview mit dem Lyriker und Übersetzer Norbert Hummelt auf diesem Blog
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Das Archiv oder Die Stimmen unter der Schrift (2017)
Ein Radiofeature von Reiner Niehoff
Das Archiv ist ein Ort der Bewahrung, der Lagerung, der Konservierung. Tief im Keller ruht das tote Gerümpel des Wissens, die Spuren vergangener Prozesse. Erloschene Fälle werden hier abgelegt und zur letzten Ruhe gebracht. Denkt man. Tatsächlich sind Archive, literarische zumal, Orte der vielfältigen Neben-Stimmen, die dem Autor noch nicht gehorcht haben, noch auf der Suche, noch nicht komplett erfasst vom Konzept oder vom Sinn fürs Ganze: tastende Entwürfe, jähzornige Streichungen, tausendfältige Änderungen. Das Archiv steht nicht im Dienst des Werks, sondern des Bergwerks. Ein verzweigter Echoraum der geheimen Stimmen, die im Buch zum Schweigen gebracht werden. Auf ins Berg-Werk. (Pressetext)  ■ SWR2 Essay, Erstsendung: 24. April 2017, Dauer: 55:00 Min.

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Biest liest: Rolf Dieter Brinkmann (2023)
Eine literarische Text- und Soundcollage

„Die Biest“, Buchclub und Eventagentur aus Nürnberg, präsentiert auf Soundcloud literarische Text- und Soundcollagen, u.a. zu Herbert Achternbuch, Jonas Mekas oder den „Women of the Beat Generation“. Diese Folge widmet sich ausführlich Rolf Dieter Brinkmann und seiner Poetik mit O-Tönen des Autors. ■ Veröffentlicht: 18. April 2023. Dauer: 37:00 min.

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VORTRÄGE u.ä.

Prof. Albert Meier: Vorlesung zu Westwärts 1&2 (2016)
Im Rahmen der thematischen Vorlesung: Die Literatur des 20. Jahrhunderts (Wintersemester 2016/17). ■ Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, 13. Dezember 2016, Länge: 97:00 Min.

Zusammenfassung & PowerPoint→ Literaturwissenschaft online


Brinkmann und die Popliteratur
Die umfangreiche Kölner Ausstellung „Außerordentlich und obszön – Rolf Dieter Brinkmann und die Popliteratur“ zeigte vom 29. September bis 19. November 2006 im Kunsthaus Rhenania den Dichter im Kontext seiner Zeit, flankiert von Lesungen, Filmvorführungen und Konzerten. In den weitläufigen Kellergewölben der ehemaligen Getreidespeicher am Kölner Hafen präsentierte Kurator Uwe Husslein materialreich auch Brinkmanns Bedeutung als Katalysator für die Verbreitung des angloamerikanischen Pop und Underground in Deutschland. Seine ca. einstündige Videoführung durch die multimediale Schau ist weiterhin online verfügbar.

Führung durch die Ausstellung (YouTube)
Broschüre zur Ausstellung (PDF)

Lyrik Total. Eine Sendung zur Vermittlung zeitgenössischer Lyrik an der Schule (2022)
Der Germanist Burkhard Meyer-Sickendiek spricht mit Berliner Schülern über Aspekte zeitgenössischer Lyrik. In dieser Folge geht es um die Technik des Snap Shots bei Rolf Dieter Brinkmann und Thomas Kling. Dazu interviewt er außerdem die Lyrikerin Odile Kennel. Weitere Folgen hier.

 

HÖRSPIELE 

Besuch in einer sterbenden Stadt. Originalhörspiel von Rolf Dieter Brinkmann (1973)
Eindrücke in einer Stadt, Reflexionen, kurze autobiographische Splitter, Brieffragmente, Buchzitate, Erzählungspartikel. Dazu Brinkmann: „Beobachtung: Dass man aus dem Haus tritt und die Reaktion auf die in den Blick tretenden Einzelheiten ‚Nein‘ ist. – Wieder die alte Show Sex und Tod, in die Körper geschnitten…“ (Weitere Infos)

Quelle des verlinkten Audios: Internet Archive → hier klicken

Regie: Ulrich Gerhardt
Sprecher: Joachim Kerzel, Christian Brückner, Friedhelm Ptok, Henning Gissel, Rolf Schult
Produktion: WDR 1973
Länge: 45 Min.

Die Wörter sind böse (1974)
Rolf Dieter Brinkmann zieht 1973 als junger, Aufsehen erregender Autor, der sich für Werbung, Comics und Popmusik interessiert, mit einem Tonbandgerät durch Köln und schimpft auf seine Stadt. Eine wilde Radiocollage in schroffen Schnitten aus radikal subjektiven Alltags-Beobachtungen, spontanen Kneipengesprächen, Wortwechseln mit seiner Frau und seinem sprachbehinderten Sohn sowie kurzen biografischen Texten und Gedichten. Von und mit Rolf Dieter Brinkmann

In voller Länge hören → hier klicken (ARD-Mediathek)

Regie: Hein Bruehl
Produktion: WDR 1974
Länge: 54 Min.

Das komplette Material von Brinkmann Tonbandaufnahmen – insgesamt nahm Brinkmann fast elf Stunden auf, die 29 Spulen haben eine Gesamtlaufzeit von 656:52 Minuten – wurde 2005 auf 5 Audio-CDs veröffentlicht. (Weitere Infos)


Schnitte. Nach Motiven von Rolf Dieter Brinkmann (1995)
Schnitte ist das letzte, in Rom beendete Tagebuch Brinkmanns. Es erschien postum 1988 im Rowohlt Verlag als Faksimile. Ulrich Gerhardt entwickelte aus den nachgelassenen Tagebuchmontagen ein Radiostück, das in seiner akustischen Umsetzung die Sichtweise und die literarische Methode Brinkmanns veranschaulicht. „Was er wahrnimmt, ist schrecklich“, so hierzu Joachim Sartorius. „Versehrung, Schmutz, Fäulnis, Geilheit. Brinkmann will sich die Welt aneignen, etwas aus ihr und im Kontakt mit ihr entstehen lassen, aber er sieht nur Brüchigkeit und Verwüstung. Seine Vereinzelung ist unüberbrückbar.“ (Weitere Infos)

Quelle des verlinkten Audios: Internet Archivehier klicken

Bearbeitung/Regie: Ulrich Gerhardt
Komposition: Klaus Buhlert
Sprecher: Christian Brückner
Produktion: Bayerischer Rundfunk 1995
Länge: 48 Min.


Longkamp. Nach Tagebuchtexten von Rolf Dieter Brinkmann (2008)
Briefe, Notizen, Landkarten, aus denen ein Monolog entsteht – über die Frage, „wie jemand heute da raus kommt“. Als Rolf Dieter Brinkmann Ende November 1972 für einige Wochen nach Longkamp, ein Dorf im Hunsrück, zieht, ist seine Flucht aus dem Lärm der Stadt zugleich ein Abschied vom Glauben an die Rebellion, an Pop und Untergrund.  In der Montage von Ulrich Gerhardt, der seit den 1970er Jahren mehrere Hörspieltexte von Rolf Dieter Brinkmann inszenierte und bearbeitete, zeigen sich die Longkamper Aufzeichnungen als fortgesetzte Arbeit an einer Sprache, die durch ihre Klarheit, Schärfe und Genauigkeit befreien soll. (Weitere Infos)

Das Hörspiel hören → hier klicken (radiohoerer.infos)

Bearbeitung/Regie: Ulrich Gerhardt
Sprecher: Christian Brückner
Produktion: Bayerischer Rundfunk 2008
Länge: 80 Min.

 


GEDICHTREZITATIONEN

Denis Abrahams liest „Dieses Gedicht hat keinen Titel“
Der Schauspieler Denis Abrahams liest das Gedicht „Dieses Gedicht hat keinen Titel“ (ungekürzt). Live gelesen in der Lettrétage Berlin am 8. Mai 2009.

Unbekannt liest „Oh, friedlicher Mittag“
Audiobeitrag aus der Reihe Lyrik am Mittag(SRF – Schweizer Radio und Fernsehen)


Sebastian Rudolf liest „Selbstbildnis im Supermarkt“

Audiobeitrag aus der Reihe Lyrik am Mittag(SRF – Schweizer Radio und Fernsehen).


Heidi Ecks liest „Auf einem falschen Ast“

Aus der Reihe: „Die lyrische Hausapotheke“. Ensemblemitglieder des Schauspiel Frankfurt lesen. Jeden Tag ein Video, jeden Tag ein bisschen Poesie.

Robert Stadlober liest „Gedicht“ („… ich gehe in ein anderes Blau“)
Anlässlich des Musik- und Literaturfests „Wege durch das Land“ (Juli 2015) in Heimsen/Ostwestfalen (→ das Gedicht lesen)

Stefan Haschke liest frühe Lyrik von Rolf Dieter Brinkmann
Der Schauspieler Stefan Haschke las am 19. April 2016 im Metropol-Theater Vechta aus frühen, bislang unveröffentlichten Liebesgedichten des Autors. Es handelte sich dabei um Texte aus dem ersten Gedichtbuch Brinkmanns aus dem Jahre 1957, das von der „Arbeitsstelle Rolf Dieter Brinkmann“ an der Universität Vechta aufgekauft wurde. Der damals 16jährige Lyriker hatte sich in eine Internatsschülerin verliebt und schrieb dieser zahlreiche Briefe und Gedichte, die er in das Mädcheninternat schmuggeln ließ (weitere Infos hier und hier). Die so Umworbene hieß Gisela Korn, geborene Reinholz, und bei der Lesung anwesend. Der Beitrag von Vechta TV zeigt Eindrücke von der Veranstaltung sowie Interview-Ausschnitte mit u.a. Professor Markus Fauser, dem Leiter der Arbeitsstelle.

 

KÜNSTLERISCHE REZEPTION

Harald Bergmann: Brinkmanns Zorn (2005-2007)
Brinkmanns Zorn ist das Ergebnis jahrelanger, akribischer Recherchen. Auf der Grundlage von Originaltonbänder Brinkmanns zeichnet der Berliner Regisseur Harald Bergmann (*1963) in seinem vierteiligen Filmprojekt die Bild- und Sprachwelt des Dichters in den letzten Jahren nach. Hauptdarsteller Eckhard Rhode spielt Brinkmann und benutzt die Aufnahmen als Playback für eine bis in die Atemzüge und Lippenbewegungen synchrone Darstellung. Ergänzt werden die halbdokumentarischen Spielszenen, zumeist an Originalschauplätzen gedreht, durch Sprechcollagen und spannende Zeitzeug:innen-Interviews.

Das mit dem Grimme-Preis (2009) ausgezeichnete Gesamtprojekt liegt als DVD-Box vor (vergriffen). Dieser Director’s Cut enthält auch einen Zusammenschnitt von Brinkmann Super-8-Filmen aus den Jahren 1967-70, die damit teilweise erstmals überhaupt zu sehen sind.

→ Website zum Film
Interview mit Eckhard Rhode

Peter Ablinger: Voices and Piano Rolf Dieter Brinkmann
Stückesammlung für Stimme und Klavier des österreichischen Komponisten Peter Ablinger (*1959) mit O-Tönen von 19 Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts aus Kunst, Literatur, Politik und Wissenschaft. Die Gesamtaufnahme von 2005 ist erschienen auf der CD Voices and Piano (2009). Das Rolf Dieter Brinkmann gewidmete Stück (3:39 min; Take 15) verwendet eine Interviewaufnahme des Autors und ist hier zu hören. → Weitere Infos zum Zyklus

Druckfrisch-Musiker des Monats
In der April-Ausgabe 2025 kürt das ARD-Büchermagazin Druckfrisch Rolf Dieter Brinkmann zum Musiker des Monats.

 

Weitere Videodokumente von & zu Rolf Dieter Brinkmann
gibt es auf meinem Youtube-Kanal

 

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