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BRINKMANN IM NETZ: Webseiten von Archiven, Forschungsstellen, Verlagen oder Einzelpersonen mit Bezug auf Leben und Werk von Rolf Dieter Brinkmann.

Siehe auch:

  • die bibliographischen Hinweise zu (online verfügbaren) Porträts, Forschungsbeiträgen und Rezensionen zum Blogeintrag
  • die Liste mit (online verfügbaren) Ton- und Bilddokumenten zum Blogeintrag

 

1. ARCHIVE

Arbeitsstelle Rolf Dieter Brinkmann & Archiv (Universität Vechta)
Rolf Dieter Brinkmanns literarisches Erbe wird zurzeit insbesondere an der Universität seiner Geburtsstadt Vechta gepflegt. Im Auftrag der „Arbeitsstelle Rolf Dieter Brinkmann“ (Leiter: Professor Dr. Markus Fauser) unterhält die Universitätsbibliothek die „Archiv- und Dokumentationsstelle Rolf Dieter Brinkmann“. Deren Aufgabe ist die möglichst vollständige Sammlung der Primär- und Sekundärliteratur sowie aller erreichbaren Originalquellen (Autographen, Bild- und Tonmaterial, zeitgeschichtliche Dokumente) zu Leben und Werk Rolf Dieter Brinkmanns.

Grundstein der Dokumentation bildet die 1997 als Buch erschienene Bibliographie Rolf Dieter Brinkmann von Dr. Gunter Geduldig und Claudia Wehebrink. Beide haben auch die Dokumentation seither ausgebaut. Nach der Pensionierung von Geduldig als Leiter der Universitätsbibliothek führen Claudia Wehebrink und Markus Fauser seit 2013 diese Arbeit weiter. Zum Bestand der Sondersammlung gehören auch zahlreiche, unveröffentlichte Gedicht-Typoskripte aus dem Frühwerk des Autors (siehe weitere Details hier und hier) sowie Korrespondenzen und Kunstwerke aus seinem Freundeskreis. Seit Juni 2022 gibt es in den Räumlichkeiten der UB, basierend auf diesen Beständen, eine dem Autor gewidmete Dauerausstellung.

Informationen zur Arbeitsstelle Rolf Dieter Brinkmann (mit zahlreichen verlinkten Presseartikeln)
→ Website der Sondersammlung (OPAC der UB Vechta)


Deutsches Literaturarchiv
Das Deutsche Literaturarchiv Marbach (DLA) ist eine der bedeutendsten Literaturinstitutionen weltweit. Im Mittelpunkt der Sammlungen stehen die Nachlässe bedeutender Schriftstellerinnen, Schriftsteller und Gelehrter sowie die Archive von Institutionen. Zum Bestand gehören auch zahlreiche Dokumente von und zu Rolf Dieter Brinkmann und seinem literarischen Umfeld. Neben Briefen und seltenen Originalpublikationen des Autors zählt hierzu seit 2004 auch die (aus Vechta übernommene) “Materialsammlung Brinkmann-Rygulla”. Gemeint ist damit die Materialgrundlage der beiden von Rolf Dieter Brinkmann und Ralf-Rainer Rygulla (*1943) 1969 herausgegebenen Anthologien ACID (März-Verlag) und Silverscreen (Kiepenheuer & Witsch). Der 407 Einzelobjekte umfassende Bestand angloamerikanischer »Underground-Literatur« enthält Anthologien, Verfasserschriften, Zeitungen und Zeitschriftenhefte, die, oft in Kleinverlagen oder im Selbstverlag erschienen, als Sprachrohr für Autoren abseits der offiziellen Literaturszene dienten. Im Sommer 2023 hat das DLA außerdem von Ralf-Rainer Rygulla einen umfangreichen Bestand an Büchern und Originaldokumenten erworben, darunter ein umfangreiches Konvolut von persönlichen Briefen Brinkmanns. Diese einmaligen Materialien werden nun sukzessive in den Archivbestand integriert und hiernach ebenfalls für die Forschung zugänglich gemacht.

Website des Deutschen Literaturarchivs
Bestandsliste der “Materialsammlung Brinkmann-Rygulla” (BETA-Version des Archivkatalogs)


Historisches Archiv der Stadt Köln

Wichtige Aufschlüsse über das literarische Umfeld Brinkmanns in den 1960er Jahren könnte auch der Archivbestand des Verlags Kiepenheuer & Witsch liefern, wie er im Historischen Archiv der Stadt Köln hinterlegt wurde (Best. 1514, siehe Firmenarchive). Zu den Leihgebern des Stadtarchivs gehört auch der Kölner Schriftsteller, Publizist und Herausgeber der Zeitschrift Akzente Hans Bender (1919-2015), dessen Vorlass auch zahlreiche Manuskripte und Schreiben Brinkmanns enthält (Best. 532, Acc. 1859, A 38, mit Sperrvermerk). Durch den Einsturz des Archives am 3. März 2009 wurden auch diese Dokumente in beschädigt, in ihrer Archivordnung auseinander gerissen bzw. teilweise zerstört. Mittlerweile wurden alle zwischenzeitlich ausgelagerten Bestände im neuen Standort am Eifelwall zusammengeführt (eröffnet im September 2021). Deren vollständige Restaurierung wird noch viele Jahre in Anspruch nehmen restauriert. Allerdings können online recherchierte und noch unrestaurierte Einheiten gezielt angefragt werden und dann im Lesesaal konsultiert werden. Hierbei ist jedoch mit einer Bearbeitungszeit von mehreren Wochen bis Monaten zu rechnen. 

Website des Stadtarchivs
Recherche im Bestand (Systematik)
→ Frank Möller: “1514 antwortet nicht mehr … Eine Geschichte von Verlust, Verantwortung und vom Nutzen eines Archivs” (PDF, 18 Seiten)
→ “Gehobener Wortschatz. Nachrichten über ein verschüttetes Verlagsgedächtnis …” (Website)


Rheinisches Literaturarchiv

Das Rheinische Literaturarchiv (RLA) in Düsseldorf – als Unterabteilung des dortigen Heine-Heine-Instituts – sammelt und bewahrt literarische Überlieferungen, insbesondere von Autoren, die im Rheinland ansässig sind oder waren. Seit 2012 ist auch eine umfangreiche Privatsammlung von Erstdrucken und Briefen Rolf Dieter Brinkmanns Teil des Bestandes.

→  Informationen zum Rheinischen Literaturarchiv
→  Website des Heinrich-Heine-Instituts

 

2. VERLAGE

Rowohlt Verlag
Seit 1974 stand Rolf Dieter Brinkmann bei Rowohlt als Autor unter Vertrag. Zuvor erschienen seine Werke ab Mitte der 1960er Jahre im Verlag Kiepenheuer & Witsch. Der im Mai 1975 ausgelieferte Gedichtband Westwärts 1&2 wurde sein erster Titel beim Verlag in Reinbek, dessen Erscheinen Brinkmann somit jedoch nicht mehr erlebte. Es folgten seitdem zahlreiche Publikationen aus dem Nachlass, die von Maleen Brinkmann herausgegeben und zuletzt von Michael Töteberg editorisch betreut wurden. Auch frühe Prosa und Lyrik erschien dort als Sammelband.

→ Übersicht aller Titel von Rolf Dieter Brinkmann im Rowohlt Verlag


März Verlag

Auf der Seite der Tageszeitung die taz betreiben Jörg Schröder und Barbara Kalender seit Juni 2006 den Blog „Der Bär flattert in östlicher Richtung“. Der Berliner Verleger und Schriftsteller Jörg Schröder (*1938) ist Gründer des März-Verlages, in welchem die Erstausgabe von Acid erschien. Eine Reihe von Beiträgen des Blogs beschäftigt sich auch mit Rolf Dieter Brinkmann, seinem literarischen und künstlerischen Umfeld. Das umfangreiche Verlagsarchiv übernahm bereits in Teilen das Deutsche Literaturarchiv Marbach (siehe unten). Es gehört dort zu den meist benutzten Beständen zur deutschen Nachkriegsliteratur und der 68er-Bewegung.

→ Informationen zu Acid
→ Artikelreihe “Bildertausch
→ Website des März-Verlages


3. ZU WERK UND PERSON

Brinkmann-Literatur.de
Die Seite des Literaturwissenschaftlers Olaf Selg enthält umfangreiche Informationen zu Leben und Werk des Autors sowie eine ausführliche Auswahlbibliographie mit Literatur zum Autor (Feuilleton und Wissenschaft). Selg ist Autor einer eigenen Brinkmann-Studie (2001) sowie zahlreicher Einzelbeiträge zum Thema. Seine Seite wird seit 2010 nicht mehr aktualisiert.

→ Website von Olaf Selg


Brinkmann und die Popliteratur
Die umfangreiche Ausstellung „Außerordentlich und obszön – Rolf Dieter Brinkmann und die Popliteratur“ zeigte vom 29. September bis 19. November 2006 den Dichter im Kontext von Zeitgenossen und Nachfolgern, flankiert von Lesungen, Filmvorführungen und Konzerten. In den weitläufigen Kellergewölben der ehemaligen Getreidespeicher am Kölner Hafen präsentierte Kurator Uwe Husslein materialreich auch Brinkmanns Bedeutung als Katalysator für die Verbreitung des angloamerikanischen Pop und Underground in Deutschland. Eine ca. einstündige Videoführung durch die multimediale Schau ist im Internet abrufbar (s.u.)

Videoführung mit Uwe Husslein
Broschüre zur Ausstellung (PDF: 650 KB)
→ Website Kunsthaus Rhenania

 

The Last One
Im April 1975 folgte Rolf Dieter Brinkmann einer Einladung auf das internationale Cambridge Poetry Festival (17. – 21. April 1975). Er hatte dort zwei Auftritte. Am Samstag stellte er sich vor, mit John Ashbery, Lee Harwood und John James. Am Sonntagnachmittag las er bei der Veranstaltung Contemporary German Poetry, gemeinsam mit Erich Fried, Michael Hamburger, Reiner Kunze und Jürgen Theobaldy. Es sind seine letzten öffentliche Auftritte. Die zweisprachigen Audioaufnahmen hiervon wurden 2005 posthum bei Intermedium Records veröffentlicht. Die Internetseite gibt nähere Angaben zu den von Brinkmann vorgetragenen Gedichten.

→  The Last One bei Intermedium Records


Der unheimliche Brinkmann

Der Künstler und Universitätsprofessor (im Ruhestand) Karl-Eckhard Carius (*1942) hat in zwei umfangreichen Ausstellungen (Vechta 2008; Berlin 2014) Leben, Werk und künstlerische Rezeption des Autors thematisiert. Über diese Projekte mit ihrem vielfältigen Rahmenprogramm informiert weiterhin ausführlich Carius’ persönliche Website. Seine künstlerische Idee hingegen, Rolf Dieter Brinkmann in seiner Geburtsstadt Vechta ein öffentliches Denkmal zu widmen (“Zeichen für einen Grenzgänger”), fand keinen Anklang bei den Stadtoberen. Immerhin wurde hat die Stadt bereits 2007 eine Straße nach ihrem rebellischen Sohn benannt. Und von einer thematischen Broschüre der “Brinkmann-Arbeitsstelle” geleitet, kann man sich man sich seit Kurzem sogar auf dessen Spuren durch die Stadt bewegen.

→ Karl-Eckhard Carius: Projekte zu Brinkmann
→ Karl-Eckhard Carius: Fragebogen zu Brinkmann

 

4. KÜNSTLERISCHE REZEPTION (in Auswahl)

Brinkmanns Zorn
Der Regisseur Harald Bergmann hat sich viele Jahre mit Werk und Leben des Autors beschäftigt. Das Ergebnis seiner akribischen Recherchen – zu denen ich selbst etwas beitragen durfte – ist das vierteilige Filmprojekt „Brinkmanns Zorn“ (2005–2007). Mit Originaltonbandaufnahmen des Autors, meist an Originalschauplätzen nachgedrehten Spielszenen und Sprechcollagen, zeichnet Bergmann die Bild- und Sprachwelt des Dichters in den letzten Jahren nach. Ergänzt werden die halbdokumentarischen Spielszenen durch spannende Interviews mit Weg- und Zeitgenossen. Das mit dem Grimme-Preis (2009) ausgezeichnete Gesamtprojekt liegt mittlerweile als DVD-Box vor. Diese enthält auch einen Zusammenschnitt von Brinkmann Super-8-Filmen, die damit teilweise erstmals überhaupt zu sehen sind.

→ Website zum Film

 

Rolf Dieter Brinkmann Revisited
2009 entstand der 22teilige Zyklus mit Linolschnitten „Rolf Dieter Brinkmann – Revisited“ des Düsseldorfer Malers und Graphikers Bertram Rutz. Er arbeitete hierbei auf der Grundlage von zumeist Originalfotografien des Autors aus der Spätphase, in einem aufwendigen Verfahren. Fünf Beispiele aus dem Zyklus habe ich in meine Studie aufgenommen. Die vollständige Serie ist online zu sehen.

→ Website von Bertram Rutz


Rolf Dieter Brinkmann-Stipendium der Stadt Köln

Der seit 2020 mit 12.000 Euro (zuvor 10.000) dotierte Förderpreis für zeitgenössische junge Literatur wird seit 1971 ausgelobt. Ab 1990 trägt er den Namen von Rolf Dieter Brinkmann. Zugelassen zum Bewerbungsverfahren sind professionell arbeitende Autorinnen und Autoren, die in Nordrhein-Westfalen leben und arbeiten und im Verleihungsjahr nicht älter als 30 (früher 35) Jahre werden.

Infos zur aktuellen Ausschreibung
Liste der bisherigen PreisträgerInnen

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